Montag, 4. Februar 2019

Blogpause, Tag 1 | kalter Entzug

The life... in front of my eyes



Erster Tag der Blog-Abstinenz...
Ich schlafe aus. Ich wache auf. Ich schaue auf mein Handy, bloß um es gleich wieder wie eine heiße Kartoffel fallen zu lassen und mich daran zu erinnern, dass ich nicht sofort nach dem Aufwachen aufs Handy schauen sollte.. ich muss es ja auch nicht, es wird nichts passieren, was ich verpassen könnte. Gestern habe ich nämlich um kurz nach Mitternacht - wie geplant - beide Blogs erstmal auf privat gestellt, um mich selbst daran zu hindern, wieder irgendwie irgendwann irgendwas dran zu machen, was ich ja eigentlich nicht machen will, wenn ich frei habe.. Das bedeutet aber auch, dass dort gar nichts passieren kann.
Ich scrolle also ein bisschen auf Instagram rum, schaue mir die Stories von Kathi und Sara Isabel an und steh dann auf, lasse Instagram hinter mir. Ich frühstücke ganz in Ruhe und weiß nicht so richtig, was ich dabei machen soll, wenn ich nichts plane oder nichts schaue, was mir dabei hilft, das zu planen, was ich eben als nächstes Projekt vorhabe.. am Ende entscheide ich mich dafür, mich hingebungsvoll zu schminken - wovon ich wieder Fotos mache, bis mir klar wird, dass ich sie gleich löschen sollte, um nicht wieder in Versuchung zu geraten "noch schnell die Produkte dafür zu fotografieren und noch schnell die Produkte aufzuschreiben und die alle schon mal in einen Blogpost zu laden..."




..und am Ende wasche ich Pinsel. ALLE meine Pinsel. Und schaue mir dabei ein 'declutter' Video an und höre zu wie jemand sagt, dass "Make-up nicht mehr zum eigenen Lifestyle passt". Das Video ist gut, das Pinsel-waschen aber langwierig und es zieht sich.. eigentlich mag ich es, mich mal so ganz in Ruhe meinen flauschigen Freunden widmen zu können, es ist eine dankbare, da fast meditative Aufgabe.. aber zwischendurch denke ich auch, "ich sollte die Hälfte der Pinsel wegwerfen!" - weil ich keine gute Aufbewahrung für sie habe und weil sie dadurch immer viel zu schnell staubig werden und weil mir alles irgendwie zuviel ist, im Moment.
Als ich damit fertig bin ist, ist die Haut meiner Hände aufgeweicht und mir fällt auf, dass ich seit Monaten meine Nägel nicht mehr lackiert habe und mich darum auch mal kümmern müsste - genau wie um so viele andere Dinge, die liegen geblieben sind.






Als ich wieder hochschaue, ist es plötzlich schon 15 Uhr dreißig Uhr: Zeit zum Kaffeetrinken. Zeitung lesen. Spazierengehen. Zeit, um mal was anderes zu machen, einfach..
stattdessen sehe ich mir ein Video von Ella TheBee an und erinnere mich dabei an den Artikel, den ich gestern Nacht noch in der Zeit gelesen habe - und ich denke: "Intellektualität ist doch nicht tot." Und damit meine ich nicht den Bildungsgrad, der für die meisten allein davon abhängt, wie hoch der Bildungsabschluss ist den man gemacht hat, sondern.. Intellektualität ist für mich auch der Wille, sich zu bilden und Dinge so gut als möglich zu machen; sich z.B. schön auszudrücken und zu recherchieren, bevor man irgendetwas in eine Kamera spricht. Es ist einfach angenehm für mich, mal wieder jemanden zu sehen, der sich gut ausdrückt und sich augenscheinlich Mühe dabei gibt, das eigene Dasein offen und ehrlich zu dokumentieren, ohne es zu beschönigen und Instagram-tauglich glattzubügeln oder aber YouTube-kompatibel Aktivitäten des Alltagslebens aufzubauschen, auf das sie "klickfähig" werden. 






✻✻✻



Und während ich das hier aufschreibe, meine Gedanken abtippe, wird mir klar, dass ich mich heute doch eigentlich daran setzen wollte, das neue Titelbild für den Header zu entwerfen, genau wie schon mal den fürs kommende Frühjahr vorzubereiten... stattdessen aber drifte ich, ohne Anker, durch den Tag. 










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