Die gute alte Puderquaste, ein kuschelig-beflocktes Teilchen.. wer von euch hat schon direkt nach dem Kauf das Ding angewidert weggeschmissen und sich gefragt, WER das seit dem vorletzten Jahrhundert überhaupt noch benutzt??
Ich. Und ihr solltet es auch mal versuchen :)
Fast jeder assoziiert mit Puder sofort einen Pinsel; und gleichzeitig ist Puder eines der ersten Produkte, was Anfänger sich zu benutzen wagen..
das beides nicht zwingend nötig ist, macht diesen Teil der Schminkausstattung zu einem perfekten Kandidaten für einen aufklärenden Beitrag. Los geht's!
Ob das Puder dafür lose oder gepresst (Kompaktpuder) daherkommt, spielt keine so große Rolle: die meisten bevorzugen die gepresste Variante, weil sie sich leichter transportieren läßt, nicht groß rumkrümelt und auch weniger staubt beim Auftragen.
das beides nicht zwingend nötig ist, macht diesen Teil der Schminkausstattung zu einem perfekten Kandidaten für einen aufklärenden Beitrag. Los geht's!
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Puder: was, wie, warum?
Puder dient zum Mattieren der Haut, zum Fixieren (= haltbar machen) des Makeups/der Grundierung/ der Abdeckcreme und ab einer gewissen Dicke (der Schichten) fügt es dem ganzen Kunstwerk auch noch etwas Deckkraft hinzu.
Ob das Puder dafür lose oder gepresst (Kompaktpuder) daherkommt, spielt keine so große Rolle: die meisten bevorzugen die gepresste Variante, weil sie sich leichter transportieren läßt, nicht groß rumkrümelt und auch weniger staubt beim Auftragen.
Und gerade was den Auftrag angeht, gibt es so einiges zu beachten:
seid ihr bereit, mit euren Gewohnheiten zu brechen?? ;-)
lieber lassen:
verstreichen oder kreisend aufstäuben, d.h. locker auftragen mit einem fluffigen Pinsel
- betont Gesichtsflaum
- nimmt Deckkraft der darunter liegenden Grundierung teilweise wieder weg
- kann sehr pudrig und mumienhaft → unnatürlich aussehen
lieber machen:
eindrücken oder auftupfen; d.h. mit einer Puderquaste, einem Schwämmchen oder Pinsel partienweise in die Haut pressen
- verschmiert Grundierung nicht
- erhöht Deckkraft der darunter liegenden Grundierung
- macht ein gleichmäßigeres Ergebnis (porenlos, makellos, seidig) ohne die Natürlichkeit so negativ zu beeinflussen wie die lose aufgetragene Staubschicht ^.^
Werkzeuge:
- Puderquaste (nicht die super-flauschige, sondern die mit einer samtigen Oberfläche), ist oft bei losen Pudern schon mit dabei → trägt auch Schimmerpuderperlen gut auf!
- Schwämmchen (oft in Kompaktpudern mit drin) aus weichem, feinporigen Kunstsstoff; flach oder in Eiform
- dicht gebundener, großer Puderpinsel
Auftrag:
- mit Quaste: losen Puder einreiben (im Video bei Minute 1:00 & 1:33) und dann über die Haut rollen
- mit Schwämmchen: Puder aufnehmen und über die Haut abrollend andrücken
- mit Pinsel: Puder aufnehmen, den Pinsel mit der flachen(!) Seite auflegen und das Produkt minimal schüttelnd einarbeiten (im Video bei Minute 2:50)
Erst Videos von Wayne Goss haben mir die Augen geöffnet, was Puder&trockene Haut angeht (Tipps weiter unten): das aber auch alle anderen Hauttypen von der "keine Puderpinsel!-Regel" profitieren können, wurde mir erst nach einem relativ neuen Video von ihm klar.
Hier erklärt er sehr schön, wie sich Puder am besten eindrücken oder auftupfen läßt.. aufgestäubt wird da nix ^.^
Ich weiß, wir alle haben Puderpinsel zu Hause, und eine Menge Schminkmädels nutzen sie seeehr gern, auch erfolgreich:
ich sehe viele, die den Pinsel mit der unteren Seite aufs Gesicht drücken und Puder so partienweise einarbeiten; das mag funktionieren, ist aber eine ziemlich hautreizende Methode -
deswegen nicht zu empfehlen bei empfindlicher und trockener Haut
(Mikroexfoliation!); auch wenn man die Spitzen der Haarenden nicht
sieht, sie sind doch da.. Wer also ab und zu Probleme mit gereizter Haut nach dem Schminken hat: es könnte an eurem Puderpinsel liegen, dem Übeltäter XD
Extratipps für trockene Haut:
diese gelten NUR, wenn ihr tatsächlich Foundation benutzt, denn trockene Haut sollte niemals einfach so abgepudert werden; und auch nur, wenn ihr passend zu eurem Hauttyp eine sehr glänzende/fettige Variante an Grundierung nutzt, die euch dolle speckig aussehen läßt
- ein feuchtes(!) ebelin-Ei oder Schwämmchen für den Auftrag (wie oben beschrieben) benutzen → macht ein weniger staubiges Ergebnis
- nur partienweise abpudern (nicht auf trockenen Bereichen wie Wangen, Kinn, etc.)
- → d.h. nur die Stellen, die glänzen würden, wenn ihr schwitzt (neben der Nase, Nase, Stirn) mattieren
- warten, bis die Foundation sich gesetzt hat nach deren Auftrag, denn nach einigen Minuten glänzt sie manchmal viel weniger; vielleicht braucht ihr gar keinen Puder mehr
- → ergo ist der letzte Tipp: einfach keinen benutzen; besonders im Winter!!
Der vorsichtige Auftrag mit einem sehr weichen, feuchten Schminkei eignet sich auch für sehr empfindliche Haut, die mit Rötungen zu kämpfen hat: wer gerade diese Stellen verdecken wollte, nimmt sonst unter Umständen mit dem klassischen Puderpinselauftrag die Deckkraft gleich wieder da weg, wo sie vorher erst aufgebaut wurde, weil man mit dem Pinsel etwas zu sehr 'über die Foundation geschabt' hat. Und ein leichtes Pinsel-Peeling ist ja auch nicht unbedingt nötig, wenn die Haut eigentlich nur so wenig Reizung wie möglich will - deswegen auch hier: tupfen geht vor streichen!
Bei allen Hauttypen gilt:bitte denkt dran - Haut sieht natürlicherweise niemals ganz matt aus. Es gibt etwas, was als natürlicher Hautglanz zu beschreiben ist, den ihr euch natürlich nach dem Komplettpaket aus Foundation - Abdeckcreme - Puder = matt all over! durch geschickt gesetzten Highlighter mit minimalen Schimmerpartikeln zurückholen könnt..
oder ihr geht es von vorneherein langsamer an :-D
Transparente Produkte (wie getönte Feuchtigkeitscreme, Cremerouge ohne pudriges Finish, lichtreflektierender Concealer/Illuminator statt mattierender, deckender Camouflage, Puder mit Schimmerpartikeln statt komplett matt) partienweise auf die Stellen aufzutragen, die Abdeckung oder Betonung benötigen geht viel schneller, einfacher und bringt euch ein ziemlich natürliches Ergebnis, da die eigene Hautstruktur noch durchschimmern kann - ohne gleich wie ein pudriger Harlekin auszusehen, was einem als Anfänger mit loser Hand schon mal passieren kann ^.^
Alle, die Hautprobleme haben, wissen wohl aus leidvoller Erfahrung, daß sich diese durch Makeup sowieso nicht wirklich überdecken lassen; bei mir betont dicke Grundierung+ Puder das Problem sogar eher noch >.< Ich lebe deshalb nach dem Motto: die Pflege geht vor. Zeit darin zu investieren bringt einem IMMER was, auch, wenn man gerade keine Stunde übrig hatte, sich lange anzumalen und Spachtelmasse aufzutragen.. :-D
und es ist doch das Wichtigste, die schönen Partien eures Gesichts ganz unbedeckt und stolz zur Schau tragen zu können. Also: begrabt sie (nach Möglichkeit) nicht unter zu viel Masse an Foundation, Concealer und
Schöner Beitrag. Das Puder mit der Quaste einarbeiten, kann ich mir jetzt doch gut vorstellen. Ich weiß nur nicht, ob ich das umsetze. Irgendwie hab ich im Kopf, dass das mit nem Pinsel doch viel schneller geht. Aber wenn man übt, geht ja alles schneller.
AntwortenLöschenAuch gut, dass ich keine trockene Haut habe und so doch weiter bei meinen Pinseln bleiben kann. :)
Oh, das freut mich, daß auch ein Pro sich das durchgelesen hat :)
LöschenDu hast recht, mit einem Pinsel geht es schneller; ich MUSSTE mich nur an eine neue Technik gewöhnen (Hauttyp und so) und habe entdeckt, daß es auch nicht sooo viel länger dauert.. und das Finish ist wirklich sehr schön, wenn der Puder nicht so oben-auf liegt :) Macht (mit dem BB-Puder von L'Oréal) fast einen Airbrush-Effekt ^.^
Wenn dich die Pinsel nicht picksen, kannst du das natürlich weiter so einbuffern wie bisher; und jaaa, da hat nicht-trockene Haut mal echt einen Vorteil *hehe*
LG!!
vielen dank für diesen super hilfreichen Beitrag. Habe eine Mischhaut mit vielen Rötungen und rötlich unterlegten Aknenarben an den Wangen und ärgere mich jeden Morgen, wenn ich den Puder aufgetragen habe, dass ich nochmal mit einem Abdeckstift über die Stellen muss. Ich werde gleich mal morgen früh alles ausprobieren, da habe ich ja Zeit ist ja Sonntag. Das mit der Puderquaste gefällt mir am besten :-)
AntwortenLöschenIch hoffe hoffe hoffe das es klappt und du ein besseres Ergebnis erlangst als bisher!
LöschenZum Poren kaschieren gibt es von Wayne Goss (bei YouTube) auch Videoanleitungen, wie man erst pudert, dann Foundation aufträgt und dann nochmal pudert....keine Ahnung, ob das hilft aber einige schwören drauf. Die krassesten Techniken sind im Umlauf! :-D Rumprobieren ist wohl das beste - ich wünsche dir viel Erfolg morgen ;-)
Ich habe mal gehört, dass man auch zuerst pudern kann und dann die Foundation dadrüber macht. Soll den Vorteil haben, dass das Hautfett quasi sofort aufgesaugt wird, noch unter dem Make-up. Hast Du das mal probiert, weißt Du, ob da was dran ist? Da ich fast nie puder (trotz glänzender Haut, aber ich finde Puder immer irgendwie juckig) kann ich das nicht wirklich beurteilen.
AntwortenLöschenViele Grüße, die Alex
Ohohoo, das habe ich nie probiert, da ich ja trockene Haut habe. Mein weniges Hautfett gehört also mir ^.^ Aber das soll eine der Poren-Verschwinde-Techniken sein, die Wayne auch mal gezeigt hat, nicht wahr?
LöschenDass allein der Auftrag von Puder schon hautreizend sein kann, habe ich noch nicht bedacht - da sprichst du einen wirklich interessanten Punkt an! Inspiriert von deinem Beitrag habe ich mal reflektiert, wie ich das eigentlich genau mache und kann glücklicherweise sagen, dass ich die untere Seite des Pinsels sowieso nicht senkrecht auf die Haut presse, sondern immer seitlich... Anders als gestern, als ich mal wieder meine Mineral-Puder-Foundation probiert habe (das erste Mal Foundation seit fast zwei Monaten!). Diese wird ja in kreisenden Bewegungen eingearbeitet, in meinem Fall mit einem fluffigen Kabuki, und siehe da... heute habe ich viel (!) mehr Rötungen als in den gesamten letzten Wochen o.O Zufall? Glaube ich nicht...
AntwortenLöschenWieder ein super gelungener Beitrag!!!
Ja, besonders wir mit empfindlicher Haut müßen oft Umwege gehen, bei denen andere nur die Nase rümpfen ^.^ nach dem Motto: warum? Geht doch auch so *lach*
LöschenAber mich stört das nicht so sehr, mir tiefschürfende Gedanken um all das machen zu müßen, weil ich die Recherche nach neuen Techniken auch sehr spannend finde!
Danke!