The life... in front of my eyes
DAS sollte endlich MEIN Durchbruch werden, was Insta-Stories [für Uneingeweihte: Mit Instagram Stories können Nutzer Fotos & Videos für eine digitale Bilderstrecke zusammenstellen, die 24 Stunden lang sichtbar bleibt] betrifft.. und dann DAS!
Aber von Anfang an...
So wenig mir auch die normalen Instagram-Fotos mit ihren statischen, gestellten 3-4 Standard-Posen noch zusagen, so sehr faszinieren mich die Insta-Stories, in denen ich den Leuten hinter den Kulissen bei ihrem Leben - und auch Wurschteln - durch den Alltag zusehen kann.
Das wollte ich auch! Und was bot sich besser dafür an: als der Sonnabend - meist mein VIDEO DAY für den VIDEODREH meiner YouTube-Videos, wenn denn Saison ist (bei mir: von Herbst bis Frühsommer). Ich veröffentliche gern - wenn es meine Zeit&Laune zuläßt - einmal die Woche ein Video auf meinem YouTube-Kanal, meist am Wochenende, weil auch dann die Zuschauer Zeit haben, sich Videos anzuschauen.
Mehrere Voraussetzungen müßen erfüllt sein, damit ich drehen kann:
- der Mitarbeiter muss für die meisten Makeup-Videos Zeit haben, um mir beim Drehen zu helfen,
- wir müßen das richtige Zeitfenster abpassen, um den genau richtigen Mix aus Kunstlicht (Lichtschirm) und natürlichem Licht von draußen (durch die Fenster), aber auch nicht zuviel Licht (also direkte Sonneneinstrahlung) zu erwischen, was in dem Raum, in dem ich drehe, nur zwischen 13-16 Uhr der Fall ist,
- genug Zeit und ausreichend gute Laune, denn ja: miese Stimmung kann man auf bewegten Bildern nicht verbergen!
Es braucht wirklich eine MENGE Enthusiasmus am Drehtag, da zusätzlich zu diesen Grundvoraussetzungen noch einiges weitere an Vorbereitungen ansteht, bevor es losgehen kann. Wer glaubt, daß 'the magic' vor der Kamera passiert, dem kann ich hiermit diesen Zahn ziehen und sagen: mitnichten 😉
WOCHEND & SONNENSCHEIN
Früh sind wir als allererstes mal nicht früh genug aufgestanden: ich hatte einen ausgeklügelten Plan ausbaldowert, der detailliert jeden Programmpunkt des Tages von 'aufstehen' bis zum finalen 'Videoschnitt' mit einer groben Uhrzeit angepeilt hatte.. und den Plan haben wir dann gleich gerissen, weil wir zu lange geschlafen hatten. Bis um 10 Uhr. An einem Sonnabend. SKAN-DAL! 😅
Da ich aber genau wußte, was noch alles passieren sollte, bin ich schwer motiviert aus dem Bett gesprungen und habe als allererstes mein Sportzeug angezogen denn ja: wir wollten auch endlich mal wieder zusammen Sport treiben, jetzt, wo das Wetter das wieder ohne Gefahr eines Hitzschlags zuläßt.
Während mein Süßer also noch unseren "Sportler"-Smoothie röhrend bearbeitete (wenn ich früh Sport machen will, muss ich vorher was essen, was aber gut durchrutscht: also am besten etwas, was nicht mal gekaut werden muss), der aus Haferflocken, Joghurt, Milch und Obst besteht, habe ich noch was für meine Haare getan.. da sie zur Zeit nach wie vor arg trocken sind vom Sommerurlaub, habe ich Kokosöl geschmolzen und in sie einmassiert: das lasse ich dann einwirken, bis ich sie wasche. Einfach nur einen Zopf machen und losgehen ist damit auch kein Problem: das Öl tropft nicht, es sorgt nur für einen sehr fettig leuchtenden Haarschopf, der gut duftet :)


Und dann waren wir draußen: END-LICH!! Es tut so gut, sich die laue Luft um die Nase wehen zu lassen.. also: normalerweise. Leider hatte ich schon seit zwei Tagen Rückenschmerzen (fragt mal, woher #COMPUTER-RÜCKEN), die diesmal NICHT durch die Bewegung verschwanden, sondern mich bei jedem Schritt an sie erinnerten. Wir mußten also unsere Runde schweren Herzens abkürzen und früher wieder nach Hause als geplant... wo ja auch schon eine warme Wanne auf mich warten sollte.
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Dieses Bild dient zur Illustration *.+ |
Und ein Frühstück, draußen unter der warmen Spätsommer-Sonne! Also, zugegebenermaßen nicht genau dieses, aber ein sehr ähnliches: ich esse fast immer, wenn es nur geht, irgendwas mit Avocado, auch sehr gern in Kombination mit Räucherlachs oder einem Ei oder Tomaten oder mit einem Kümmelbrötchen *hmmm* Und Milchkaffee! Und eine große Tasse Tee, am liebsten Sechs-Kräuter!!
Danach haben wir noch faul auf dem Balkon rumgelümmelt, die Zeitung gelesen und uns einfach etwas entspannt.. und genossen, das Wochenende ist. Ich liebe diese Momente, wirklich..
GETTING READY
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Helfershelfer |
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Der perfekte Video-Nagellack |
Dann konnte ich mich aber wirklich nicht mehr darum herumdrücken, mich fertig zu machen: in meinem Falle heißt das Haare waschen und Nägel machen. Für meine trockenen Haarspitzen habe ich diese neue Garnier Bananen-Haarkur ausprobiert, die wirklich UNVERSCHÄMT lecker duftet, von ihrer Weichspülerwirkung auf meinem Ponyhaar aber nur so naja ist.. leider! Ich habe sie, wie empfohlen, wie eine normale Kurpackung verwendet und dann noch in meine bereits getrockneten Haare gegeben, aber auch das konnte nichts daran ändern, daß das Zeug nicht schmierig genug für mich ist.. ich tröste mich damit, daß ich zumindest immer an meinen lecker duftenden, wenn auch strohigen Haarspitzen riechen kann, wenn mir danach ist: das reißt es zumindest etwas raus *lach*
Nägel feilen, lackieren und mit etwas Nagelöl einreiben gehört auch nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, ist aber unabdingbar, wenn ich im Video irgendwas in die Kamera halten will: deswegen achte ich ganz besonders darauf, daß meine Hände appetitlich aussehen, denn ich kann euch sagen, das Internet will keine trockene Nagelhaut sehen.. und ich übrigens auch nicht! Im Schnitt hab ich alles so überdimensional groß vor Augen, da wird einem echt anders ;-)
DER DREH
Nochmal viiiiiiel später - es war mittlerweile schon halb fünf und mein Süßer hatte mir netterweise die Haare geföhnt und eingeflochten - hatten wir das Setup fertig, also.. den Hintergrund aufgeräumt, die Lichtsituation getestet (schade, daß ich diese kleinen Videoschnippsel vom Mitarbeiter, der sich vor der Kamera produziert, nie veröffentlichen kann ^.^) die neuen Produkte zusammengesucht und alle Pinsel und weitere Untensilien wie Abschminktücher etc. in meiner Reichweite, aber unsichtbar für den Zuschauer platziert. Außerdem hatte ich meine Teingrundierung schon fertig gemacht, genauso wie meine Augenbrauen angemalt und zum 100. Mal meine Nägel kontrolliert, ob da wirklich kein Dreck dran war oder Foundation o.ä. aus der Kategorie 'uargh' drunter klebte...
Und ich hatte Kopfweh. Wegen meiner Rückenschmerzen mußte ich eh diesmal auf dem Sofa statt davor sitzen (ich hatte Angst, dann nicht wieder hochzukommen #Oma) und war schon leicht angeschlagen von der Laune her.. und dann wurde es auch noch immer später, was nicht nur fürs Licht doof war, sondern auch die Pläne meines Süßen durcheinanderbrachte. Wir hatten ausgemacht, bis um 17 Uhr mit dem Drehen fertig zu sein, damit er noch wie verabredet zu einer Geburtstagsfeier gehen und ich meinen Abend dann fest vor den PC geschmiedet mit dem Schnitt des Videos zubringen konnte..
und dieser Zeitdruck im Hintergrund sorgte bei mir nicht grad für Entspannung und somit keinerlei Verbesserung meiner angespannten Muskeln, so all überall!
Am Ende kam es wie immer: der Mitarbeiter entschied sich für seine Funktion des MIT-AREITERS und blieb bei mir und dem Video, statt auszugehen. Ich warf eine Schmerztablette ein und setzte ein Lächeln auf.. und zusammen brachten wir das Ding dann bis um kurz vor 20 Uhr über die Bühne, erfolgreich sogar: sprich ohne verwackelte oder unscharfe Sequenzen, ohne totale Unsicherheit meinerseits, ob das nun gut so ist oder nicht und mit einem nur leicht bekloppten, weil total künstlich-angespanntem Intro, was wir dreimal filmen mußten.
Ich schaffte es, nach dem Aufnehmen der Nahaufnahmen aller Produkte sogar noch unsere Verabredung mit dem 20:15 Uhr Film im Fernsehen einzuhalten: und während die Rohdateien auf den Rechner übertragen wurden und ich eine erste Farbkorrektur einzelner Szenen schon mal durchlaufen ließ, mampften wir einen Fertig-Salat und Ofenkartoffeln und schauten
Will Smith dabei zu, wie er
erschütternde Wahrheiten über American Football Spieler herausfand. Danach machte ich mir umso mehr Sorgen um
meinen zur Zeit liebsten Vlogger Silas O.o und stellte fest, daß Instagram seit Stunden nichts mehr von dem, was ich gepostet hatte, hochgeladen hatte..


Dafür waren wenigstens alle Videodateien exportiert und ins Schnittprogramm übertragen worden, so daß ich nur noch die Tonspuren von den Filmsequenzen trennen und einzeln abspeichern mußte für die Sequenzen mit dem Voice-Over. Und dann war es 23:36 Uhr.. und ich mußte meinem Süßen versprechen, bis maximal Mitternacht am ersten Schnitt zu sitzen; es wurde dann mal wieder halb zwei, bis ich das Intro, die Titelfolie und Musik drin hatte und mich dann ins Bett schleifen ließ. Heute also keine Nachtschicht; mein Rücken war mir wohl auch dankbar!
POST-PRODUCTION
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FERTIG! |
Pünktlich um 7:24 Uhr lag ich allerdings am nächsten Morgen mit offenen Augen im Bett und schlich mich zu meiner favorisierten Sonntagsbeschäftigung davon: Videoschneiden mit einem kleinen Eimerchen Milchkaffee, während alle anderen noch schlafen! Ich muss auch sagen, daß ich in Rekordzeit mit dem Video fertig wurde, denn gegen halb elf huschte ich das erste Mal zu meinem Süßen und erklärte ihm, daß die Nacht jetzt zu Ende sei und ich HUNGER HÄTTE! ^.^ Und während er klaglos das Frühstück machte, bearbeitete ich das thumbnail und drückte zum zweiten Mal bei meinem Schnittprogramm auf 'speichern', weil es, wie so oft, erst im zweiten Anlauf das macht, worum ich es bitte...
und während wir draußen, um halb zwölf, auf dem Balkon 'frühstückten', rödelte der Movie Maker vor sich hin und meine Arbeit war eigentlich getan. Und das Wochenende begann...
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Ich liebe es, selber kleine Filmchen zu drehen, auch wenn Makeup-Videos mit das Aufwendigste sind, was man sich in dem Bereich vorstellen kann.. aber ich liebe es erst in dem Moment, wo das ganze Projekt läuft, wo ich ein Produkt auftrage, was mich überrascht, wo ich mit meinem Süßen darüber lache, was alles nicht klappt und wo ich beim Schnitt aus all den kleinen Schnippseln auswählen und daraus etwas machen kann, was genauso ist, wie ich es mir ausmale. Der Weg zu diesem Moment und auch zum fertigen Endprodukt aber ist laaang, sehr lang, wie ich finde.. und einen großen Teil davon dürfte gern jemand anders übernehmen.