Mittwoch, 29. August 2018

Kartoffelsalat, illegal | #social media logbook

The life... in front of my eyes


Ich musste gerade so lachen...
wie ich auf dem Balkon sitze, mit meinen unrasierten Beinen und beschließe: heute ist kein Video-Tag. Und mein Freund daneben,  der krankgeschrieben mit Magen-Darm-Grippe an seinem Kamillentee nippt und wir uns über Kartoffelsalat unterhalten....

Es fing ganz unkulinarisch an, als ich ihm davon berichtete, was ich mal wieder über YouTube denke: speziell das Video einer YouTuberin, was von den Zuschauern beifallheischend als "so well thought through!" bejubelt wurde und ich ihm erzählte, dass die Idee und das Konzept, wenn auch nett, kein Geniestreich an Originalität waren [IMHO] und das viele andere das auch gut können.... Und das YouTube allgemein ein noch viel mehr "well thought through" Ort mit qualitativ hochwertigen Inhalten von viel größerer Diversität sein könnte, wenn nicht immer die Zuschauerschaft so kleinlich herumjammern und an allem und jedem herumkritteln würde, so dass diejenigen, die Videos außerhalb des Mainstream machen würden, eben keine machen wollen!!

Und um genau den Punkt zu illustrieren, habe ich ihm von der Begebenheit mit der YouTuberin erzählt, die von einer Zuschauerin in der Kommentarspalte für ihren Kartoffelsalat gescholten wurde. 




Gut (und wert, das Ganze zu screenshot-en) fand ich an der Sache, wie eine andere Zuschauerin die Erbsenzählerin darauf hinwies, wie eine solch überkritische Anspruchshaltung dem Video-Produzenten gegenüber erst dafür sorgt, daß sich hauptsächlich aalglatte Plastikpuppen auf YouTube tummeln, die dafür dann wiederum kritisiert werden, obwohl sie sich mit ihrer Perfektion eigentlich nur kugelsicher verpacken wollten vor eben diesen Angriffen..

Und was sagt er darauf, in genau diesem Moment meiner tiefschürfenden Analyse: "Weißt du, was für ein Lied mir dazu einfällt? [Zeigt auf das Bild und singt] .... Es ist geil, ein Ars***och zu sein! Es ist geil! So richtig dreckig und gemein, wenn Du ein Schwein bist ...."
Und während ich noch lache, fügt er hinzu: "Wenn man schon Schwein ist, wenn man Kartoffelsalat hat, dann bin ich gerne ein Schwein... mit meinem illegalen Kartoffelsalat!"


😂😂😂


Social Media und das Internet könnten gerade nicht weiter weg sein... ich liebe es. Nur dann ist das Internet und alles, was es so hervorbringt, zum Lachen: mit ganz viel Abstand. 




Samstag, 25. August 2018

Sonntag, 19. August 2018

Samstag, 18. August 2018

Nachhaltigkeit, ohne Konsum

The life... in front of my eyes


Kaum ist man mal 4 Wochen weg, ist hier gleich die 💩 am Dampfen!! #Instagram Abmahngate

... und der nächste 'das Internet ist so ein Neuland'-Streit zwischen analoger Gerichtsbarkeit und digitalen Gepflogenheiten zwingt mich dazu, mich abermals mit Instagram zu befassen - mit einer Plattform, mit deren Mechanismen und Auswüchsen ich mich eigentlich noch nie wirklich identifizieren konnte.




"nixxes Muss man ernsthaft einen Hinweis auf Werbung machen, weil man etwas im Bild sieht, was man selber gekauft hat? Fehlt dann jetzt nicht noch die Werbung für die Kosmetik, die Bluse etc.? Das ist doch einfach alles mega übertrieben.... 
innenaussen@nixxes Ja, muss man, da so ein seltsamer Verband aktuell alles und jeden abmahnt. Sobald verlinkt wird, Marke sichtbar, oder sogar wenn ich Emil verlinke, muss ich kennzeichnen. "
➥ Aus https://www.instagram.com/p/BlJNULMANWr/?taken-by=innenaussen


Nach DatenSchutzGrundVerOrdnungs-Monsterwelle jetzt also noch eine Verschärfung der eh schon doofen [Werbung, unbezahlt] Vorgaben auf Instagram? Ich hatte gehofft, das läge hinter uns.. Oder zumindest mir und anderen, eher kleinen Lichtern der Blogosphäre und rein privaten Nutzern des Fotodienstes. Aber nein!! Diesmal gibt es sogar ein Gerichtsurteil, was im Moment eher gegen diejenigen, die auch mal Sachen ablichten wollen, wo ein Markenname draufsteht, ausgelegt werden kann.. 





Schuld & Sühne



Der Verband Sozialer Wettbewerb äußerte sich zu den Abmahnungen gegen Influencer so: „Personen mit einer großen Anzahl von Followern (z.B. 50.000), die noch dazu Verlinkungen auf eine Seite eines Unternehmens vornehmen, müssen ihre Posts als Werbung kennzeichnen, selbst wenn sie das präsentierte Produkt von einem Unternehmen kostenlos und ohne Vorgaben erhalten haben“, erklärt es Ferdinand Selonke, Anwalt beim VSW. Weiter heißt es zu den Auswirkungen des Urteils:

Ausweislich der bislang vom Verband erstrittenen Urteile ist eine Tendenz dahingehend zu erblicken, dass zumindest dann, wenn der Influencer das Interesse an dem Produkt dadurch weckt, indem er dieses am eigenen Körper bzw. im Zusammenhang mit seiner Person präsentiert und den Produktabsatz dadurch erleichtert, dass der Interessent bei Betätigung eines im Post befindlichen Links, auf den jeweiligen Account des Produktanbieters geleitet wird, eine überwiegende Wahrscheinlichkeit für eine geschäftliche Handlung besteht. Ob der Influencer die Weiterleitung mit der Verlinkung im Einzelfall honoriert bekommt, ist hierbei ohne Bedeutung, da nach dem Gesamtzusammenhang durch entsprechendes Tun zumindest auch das eigene gewerbliche Handeln gefördert werden soll.



"German law humor: you have to write ‚ad‘ when: it’s a sponsored post, when it’s a PR Sample, when you’re tagging a product you bought by yourself, when you’re tagging a friend, when you’re talking about a book you read, when there’s a product in your photos you’re neither tagged nor mentioned in the text. When you’re tagging a place. Or wearing clothes. Or (...)"



Okay, der Wahnsinn hat also System.. und das System, sich NICHT abmahnen zu lassen sieht vor, einfach alles und jedem einen WERBE-Sticker zu verpassen! Am besten finde ich ja persönlich die Varianten #Werbung weil lecker (gesehen bei @innenaussen) oder #Werbung mit dem Nachsatz "Muss man leider jetzt bei jedem Furz dazuschreiben" (gesehen bei @danielakatzenberger).

Ich selbst sehe mich jedoch nicht bei diesem Tanz auf dem Vulkan weiter mitmachen... aber ist das wirklich schlimm? Als ich noch vor kurzem in unserem kleinem Ferienhaus hinter der Düne saß, mitten im Pinienwald, umgeben vom Nirgendwo, da kam mir meine Timeline von Instagram beim abendlichen Durchscrollen plötzlich seltsam vor. Seltsam.. fremd. Denn mit ein bißchen Abstand betrachtet ist vieles, was auf Instagram passiert, dermaßen aus der 'Klatsch-und Tratsch-Zeitschriften' (blogdeutsch: gossip) Schublade herausgeholt, dass ich heute beim Überfliegen der Vorschläge für mich ehrlich an mir selbst zweifele: Warum denkt der Algorithmus, daß der krude Mix aus Jennerlippe&Kardashian-Po gewürzt mit untergewichtigen Teenies, die ihre Hüften in musica.ly-Videos kreisen lassen, meinem Geschmack entspricht? Alles Dinge, die ich mir früher nie angetan hätte..! 

Und so blicke ich auf meine neu erworbene Distanziertheit dieses Sommers und auf das Wortungetüm [Werbung ohne Auftrag] all over the internet und denke: 
das ist einfach nur ein weiterer Wink vom Schicksal, mich wirklich mehr auf Dinge zu konzentrieren, die man 'nichtabmahnwürdig' bewerben kann, einfach weil man sie nicht nachkaufen kann. Also #landscape und #nofilterjustnature, #mermaiddreams und #latenightthinking statt #dmhaul und #garantiertselbstgekauft.






Die ganze Welt ist eine
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ICONIST: Warum lassen sich die Follower die Werbeflut gefallen – sind sie längst daran gewöhnt?
Papendieck: Sie betrachten das einfach anders. Sie sehen das, was zum Beispiel eine Novalanalove macht, als Entertainment-Kanal – als „Vogue“ für eine digitale Zielgruppe. Genau so, wie man durch ein Magazin blättert und sich von den gezeigten Produkten inspirieren lässt, funktioniert das auch bei Instagram. Nur mit einer persönlicheren Note, da wird dann auch noch mal der Boyfriend gezeigt.



Und während auf Instagram noch weiter darüber herumgewundert wird, daß die ganze Welt eine Dauerwerbesendung ist (welch neue Erkenntnis! #ironieoff)
stört MICH daran nur, daß ICH ihr Werbeträger sein soll. Das ist mir zu wenig. So will ich nicht gesehen werden.. und so billig bin ich nicht (zu bekommen)! Mich stört das Kosten/Nutzen-Verhältnis im Beauty-Segment (nicht nur bei Instagram) ja schon laaaange: als Beauty-Blogger gibt es viel Druck und wenig Lohn (verglichen mit anderen Sparten), weil ich hauptsächlich Erfüllungsgehilfe der zumeist undankbaren, stummen Masse bin - was nichts ist, was ich oder irgendein fühlendes Wesen wohl vermissen würde - und deswegen tut mir der hypothetische Abschied davon mittlerweile auch gar nicht mehr leid.. 

Mir fehlt es an Nachhaltigkeit, um aufzublühen. In den Inhalten. Nicht beim Konsum davon! Ich denke nicht an die Nachhaltigkeit, die aktuell überall propagiert wird und die sich fast ausschließlich auf Konsum zu beziehen scheint (welch Ironie!), nein: ich meine 

Nachhaltigkeit in Beziehungen, im Leben. In der Liebe. Für meine Seele, ganz schlicht. 









Let your soul
GLOW



Und so hilft mir - absolut unerwartet und ganz plötzlich - die gerade noch als menschliche Litfaßsäule gebrandmarkte Farina dabei, auszudrücken, was ich eigentlich eigentlich möchte... let your soul glow  ✨




... Denn, ganz ehrlich; ich bin zu gut für sowas. Zu gut in dem, was ICH kann.
Ich kann viel mehr als das. Für so etwas werde ICH nicht gebraucht. Das ist zu einfach - und gleichzeitig zu schwer für mich, weil ich es als so SINNENTLEERT empfinde; das Abtippen all dieser blödsinnigen hashtags, das Verfassen dieser rhetorischen, dabei nur redundanten Fragen.. 

Diese Aufgabe können sehr gut andere übernehmen, die das tausendmal besser und motivierter machen (sieht man ja gut an den hohen Abonnentenzahlen!) als ich es je könnte. Ich werde vielleicht einfach für was anderes gebraucht.


[Sunnivah. Former beautyblogger. Now - finally! - just herself. Again]






MEINUNG vs. WERBUNG



Und für den Fall des Falles, in dem ich doch mal wieder was mit einem Markennamen drauf in die Kamera halten möchte, werde ich mich an die Ausführungen des Rechtsanwalts Martin Gerecke klammern: 

"Natürlich stellt nicht jede Erwähnung eines selbstgekauften Produktes Werbung dar. Kennzeichnungspflichten (...) bestehen nur bei geschäftlichen Handlungen. Wann die Grenze von der Meinung zur Werbung überschritten wird, ist nicht immer leicht zu beurteilen. Schleichwerbung kann nur angenommen werden, wenn der Beitrag klar werblich ist und sich von einer sachlichen Berichterstattung und der bloßen Meinungsäußerung abhebt. Indizien für eine getarnte Werbung sind eine reklamehafte Sprache, die Übernahme von Bildmaterial des Produktherstellers, die Beschreibung der Ware im reklamehaften Stil, Kaufempfehlungen oder die Übernahme von Produkt- und Markenslogans. Entscheidend ist das „Wie“ der Darstellung. Der unabhängige und neutrale Produkttest muss im Rahmen des Bloggens kennzeichnungsfrei bleiben. Gleiches gilt natürlich dann, wenn ein Produkt negativ bewertet wird. "




Kann denn Meinung
Sünde sein??




  1. Entscheidung des Landgerichts Berlin (Urteil vom 24. Mai 2018, Az.: 52 O 101/18)
  2. https://www.horizont.net/marketing/kommentare/abmahngate-warum-das-influencer-urteil-deslandgerichts-berlindiewerbekennzeichnung-ad-absurdum-fuehrt-168370
  3. FAQ der medienanstalten: Antworten auf Werbefragen in sozialen Medien
  4. Ein Fachbeitrag von Martin Gerecke, Rechtsanwalt zu: Wie kennzeichnen Influencer ihre Werbung richtig?
  5. https://webershandwick.de/influencer-marketing-auf-social-media-rechtliche-hintergrunde/




Samstag, 11. August 2018

#in der Manege | social media logbook

The life... in front of my eyes


"Ich will einfach wieder mehr ich selbst sein. Ich bin doch gar nicht dieses Ding, was die aus mir machen wollen" 

Dafür habe ich doch mal angefangen zu bloggen... um mich nach außen zu tragen. Nicht, um mich vereinnahmen und verbiegen zu lassen.
Ich wollte mich noch mehr mir mir selbst beschäftigen, meine bestehenden Ideen kultivieren
Nicht zu ihrem Zirkuspferd werden, was von den Mechanismen am Nasenring durch die Manege geführt wird und auch noch dankbar dafür zu sein hat, gratis ausgebeutet zu werden 

Dafür muss ich aber immer immer immer von mir ausgehen und auch ganz [strikt] bei mir bleiben, um das nie zu verlieren, was ich eigentlich in einem zweiten Schritt geben könnte: m i c h 
M.e.i.n.e Ideen 
Aus mir heraus 
Wie sie schon immer waren






// Geh, aber halt dein Herz fest //.. das ist sehr, sehr schwer 





Donnerstag, 9. August 2018

#can't go on | social media logbook

The life... in front of my eyes



Es ist zuviel Missgunst in der Welt; es ist, als würde im Internet das Schlechteste aus ihr hochquellen ........es lähmt mich, macht mich unfähig, irgendwas zu tun
                         
                                ich weiß nicht wie ich weitermachen soll 
         
            ich weiß nicht ob ich weiter machen kann. 




Ich kann gut in einer Welt leben, in der ich mich nicht permanent behaupten oder wehren muss. Aber in einem Umfeld aus "friss oder stirb" werde ich immer untergehen. 

Ohne Fürsprecher ist das fast so, als könnte ich mich nicht mehr bewegen, nichts mehr sagen: ich bin leer.. kann mich nicht mehr freuen; ich bin dann nicht mehr. 


I Need a Place to live 



Dienstag, 7. August 2018

#Gitterstäbe | social media logbook

The life... in front of my eyes


"Manchmal will ich rennen, einfach nur rennen; dabei weiß ich nicht mal wohin. Ich weiß nur, wovon." 

Ich habe gar keine Lust mehr auf all das: ich will raus, raus aus einem Gefängnis, das ich selbst gewählt habe.




Eigentlich ist es doch so einfach: wenn ich bei etwas nicht denke "Oh ja!", kombiniert mit schlechter Laune und schlecht unterdrückter Aggression dem Ganzen gegenüber, macht es mir - auf gut Deutsch gesagt - keinen Spaß mehr. Und wenn es keinen Spaß macht, sollte ich es lassen. 

Vielleicht ist es ja so, dass der Erfolg bei etwas ausbleibt, weil es so sein soll. Weil eigentlich etwas anderes angesagt ist. Weil ich vielleicht einfach etwas anderes machen soll. Etwas ganz anderes...


Samstag, 4. August 2018

Freitag, 3. August 2018

#nur einmal noch | social media logbook

The life... in front of my eyes



Ein Video noch, denke ich so oft; einen Post noch gebe ich mir.. und dann mache ich am nächsten Tag doch weiter 

Denn es gibt bei mir nach wie vor fast nichts, was eine warme Dusche nicht besser machen könnte




Es ist eigentlich zu gutes Wetter, um schlechte Laune zu haben; die dunklen Gedanken sollten auch eigentlich dahin fließen - zerfließen - wie unsere Seelen - unsere Körper 

Die Sonne ist zu warm, sie brennt alles weg, so wie Sand der alles abreibt




"Life is too short for the worlds I want to live in"


Ich will in so vielen Welten leben und in keiner davon versteht mich jemand anderes,           nicht mal in einer,
          nicht mal in der einfachsten,

nicht mal in der, in welcher ich alles übersetze











Donnerstag, 2. August 2018

#scheißfreundlich | social media logbook

The life.. in front of my eyes



Ich habe im Laufe der Jahre immer wieder Kommentare bekommen von der klassisch 'eigentlich so netten Leserin', die letzten Endes nichts anderes waren als schlecht verbrämte Sche***... und ich wollte dann eigentlich jedesmal nur sagen:

"Fuckoff! Für diesen Schei*-Kommentar gebührt Dir der 💩 des Tages; und es tut mir im Nachhinein jetzt fast leid, dass Du mit irgendeinem meiner Post irgendwelchen Spaß hattest, da Du ihn ja augenscheinlich nicht wertschätzt und somit auch nicht verdient hast." 




Vielleicht ist 'schei*freundlich' ja die Währung, mit der gehandelt wird im Internet, die Sprache, in der gesprochen wird; und ich kann mich einfach nur nicht anpassen an die Gepflogenheiten der unsozialen Schwatzmedien.
Ehrlichkeit ist nirgendwo ein hoch gehandeltes Gut, Wahrheit nicht viel wert. Aber ich habe nichts anderes als sie, ich kann in nichts anderem bezahlen, ich kann....


Ich weiß es nicht. Was ich weiß ist, dass Dinge, die nichts kosten, von anderen als wertlos wahrgenommen werden: aber es ist nicht so, dass bloß weil etwas teuer aussieht oder nach außen Erfolg ausstrahlt, deswegen innendrin auch genau gleich leuchtet.